#001 | Dynamic Strategizing - Wie Strategie heute funktioniert

Shownotes

Dynamic Strategizing - Strategie im Wandel als Kompaß in bewegten Zeiten. Kernfrage dieser Folge ist es, wie Strategie und Strategiearbeit sich wandeln müssen, um in bewegten Zeiten weiterhin Kompaß und Wegweiser sein zu können? Wie sieht erfolgreiches Strategizing heute aus?

Themen in der Folge

  • Dynamic Strategizing
  • Brauchen wir noch eine Strategie?
  • Warum und wie muß sich Strategiearbeit heute verändern?
  • Wie entsteht Ordnung im Chaos?
  • Erfahrung versus Zukunft - gefährliche Glaubenssätze
  • Was passiert bei Marktführern durch Dirsruption?
  • Cultural Shift und Geschäftsmodell
  • Branchenbeispiele: Tourismus, Handel, Automobil, Energie
  • Muster brechen für den Erfolg von morgen
  • Strategie ist Chefsache!
  • Wie sieht die Zukunft der erfolgreichen Strategiearbeit aus?

Host und Podcast

Website: Christian Haak

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Präsentiert von: Christian Haak Podcast

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00:00:00: Herzlich willkommen zu Haak`s view On Air, Aufbruch nach übermorgen für den Kopf.

00:00:06: Der Podcast für Top-Entscheidern und Unternehmer von Christian Haak

00:00:10: mit Mehrwert zur erfolgreiche strategischer Veränderung.

00:00:15: Moin und herzlich willkommen zur ersten Folge von Haak`s view On Air.

00:00:20: Inspiration und Mehrwert für Top-Entscheider, Führungskräfte und Unternehmer.

00:00:24: Aufbruch nach übermorgen für den Kopf.

00:00:28: Das Thema der heutigen Folge ist Dynamic Strategizing.

00:00:33: Es geht um Strategie im Wandel als Kompass in bewegten Zeiten

00:00:39: und die Frage, wie Veränderung mit kluger Strategie besser gemanagt werden kann.

00:00:46: Ich werde immer wieder gefragt in Veranstaltungen und Nachveranstaltungen,

00:00:51: warum Strategie in Zeiten, in denen sich die Dinge ohnehin verändern, überhaupt noch notwendig ist,

00:00:58: macht es nicht Sinn, jeden Tag immer alles neu zu entscheiden und sich ständig mit dem Wandel auseinanderzusetzen.

00:01:06: Macht es nicht immer Sinn, sich täglich spontan zu entscheiden

00:01:11: und einfach den tagesaktuellen Erfordernissen zu folgen.

00:01:15: Aus meiner Sicht ist dies genau falsch. Zeiten, in denen sich Dinge verändern, in denen Dinge in Bewegung sind,

00:01:23: erfordern umso mehr ein Vorausdenken, eine klare Strategie und klare Ziele

00:01:31: sowie eine damit eben verbundene klare Vorstellung davon, wie diese Ziele zu erreichen sind

00:01:38: und wie diese Strategie umzusetzen ist.

00:01:41: Das ist dabei unabhängig davon, ob ich alleine vor diesem Thema stehe, ob ich in einem kleinen Unternehmen bin

00:01:48: oder ob ich ein Supertanker, ein Großkonzern lenke und leite und durch diese schwierigen Gewässer bringen muss.

00:01:57: Im Thema Dynamic Strategizing geht es eben genau darum, das Thema Strategie mit dem Thema Dynamik zu verbinden.

00:02:07: Der Begriff der Strategie kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet so viel wie Feldherr, Kommandant oder derjenige, der ins Feld führt und anführt.

00:02:19: Die Strategie richtet sich auf längerfristig ausgerichtetes Anstreben eines Ziels und will dabei eben auch berücksichtigen,

00:02:28: welche Mittel und Ressourcen verfügbar sind.

00:02:32: Jetzt könnte man denken, das ist ein eher statisches Thema und ist klassischerweise auch so definiert worden,

00:02:42: dass Strategien eben in einem Zeitraum von drei bis fünf Jahren oder darüber geplant werden,

00:02:50: alles was kürzer ist, was spontaner ist, was im Zeitraum zwischen einem und sich drei Jahren bewegen,

00:02:58: ist im ganz kurzen Zeitraum eher operatives Handeln, in diesem Zwischenzeitraum eher taktisches Handeln und erst danach strategisches Handeln.

00:03:09: Nun haben sich die Veränderungszeiträume extrem verkürzt, dass vorausschauend über drei, fünf, sieben, acht Jahre ist in den einzelnen Branchen kaum noch möglich.

00:03:21: Trotzdem brauchen wir eine Vorstellung davon, wohin die Reise gehen soll, um uns in eine bestimmte Richtung auszurichten.

00:03:29: Wir spüren dies als Einzelpersonen, wenn wir uns die jungen Leute anschauen, die sich die Frage stellen,

00:03:35: welchen Beruf soll ich ergreifen, welche Ausbildung ist dafür notwendig, wie könnte ein Karriereweg aussehen,

00:03:42: dann scheitern diese Überlegungen meistens schon daran, das überhaupt nicht mehr einzuschätzen ist,

00:03:48: was in drei, vier, fünf oder sechs, sieben Jahren konkret erforderlich ist, was ich wissen und können muss

00:03:56: und vor allen Dingen, was konkret ich damit anfangen kann.

00:03:59: Vielleicht hat sich bis dahin schon wieder ein völlig neues Berufsbild ergeben

00:04:03: und das womit ich mal gestartet bin, ist überhaupt nicht mehr relevant für das, was ich dann dort machen möchte.

00:04:10: Der Umkehrschluss, also mache ich gar nichts, also lerne ich gar nichts, also beschäftige ich mich damit gar nicht mehr, ist aus meiner Sicht falsch.

00:04:18: Es geht darum, sein Denken anders zu strukturieren und sein Handeln anders auszurichten.

00:04:25: Meine These ist, gerade in Zeiten, in denen sich die Dinge dynamisch verändern,

00:04:31: gerade in Zeiten, in denen Vorausschauern und Vorausplanen immer schwieriger wird,

00:04:36: es ist umso wichtiger, einen klaren Leitstern zu haben, zu wissen, wohin man möchte

00:04:41: und sich dann zu überlegen, wie ein möglicher Kurs dorthin aussehen könnte,

00:04:46: wohlwissen, dass ich diesen Kurs möglicherweise unterwegs öfter korrigieren muss.

00:04:51: In Unternehmen ist diese unabhängig von der Größe ein existenziell wichtiges Thema,

00:04:58: denn im wirtschaftlichen Umfeld agiere ich immer mit knappen Ressourcen.

00:05:03: Wenn ich also nicht genau darüber nachdenke, was ich mit diesen knappen Ressourcen tun möchte,

00:05:08: dann verringert sich einfach die Wirkungsmöglichkeit und verwässert sich meine Kraft

00:05:15: und ich bleibe am Markt nicht so wirksam, wie es für das Überleben und den Erfolg notwendig ist.

00:05:22: Es geht also darum, einerseits vor dem Hintergrund einer klaren Überlegung klar agieren zu können,

00:05:28: es geht andererseits darum, wegzukommen von dem reinen Gefühl, das Richtige zu tun.

00:05:36: Wir unterliegen hier oft den vertalen Denkfehlern, dass wir einerseits, das höre ich ganz oft,

00:05:45: vergangenheitsorientiert argumentieren.

00:05:48: Wir übertragen die Erfahrungen und das, was wir in der Vergangenheit erfolgreich und gut gemacht haben,

00:05:54: als gängiges Modell und manchmal sogar als Patentrezept auf zukünftiges Handeln.

00:06:02: Viele Führungskräfte kommen und sagen, ich bin schon so lange in dieser Branche, ich habe schon alles erlebt,

00:06:07: die Branche hat sich immer wieder verändert, immer wieder gewandelt, ich weiß mittlerweile, wie das funktioniert

00:06:13: und was ich tun muss, um erfolgreich zu sein.

00:06:17: Sie meinen damit ganz oft konkretes Handeln und konkrete inhaltliche Lösungen,

00:06:23: die sie alle schon einmal ausprobiert, erlebt haben und mit denen sie mehr oder weniger erfolgreich gewesen sind.

00:06:30: Auf der anderen Seite bedeutet dies eben auch, dass wir immer dann versuchen,

00:06:35: zukunft neu zu gestalten, wenn wir in der Vergangenheit bestimmte Erfahrungen gemacht haben

00:06:41: und das ist in vielen Fällen grundlegend falsch.

00:06:44: Es kann funktionieren, muss aber nicht funktionieren.

00:06:48: Es ist also eine grundsätzliche Denkhaltung, gehe ich davon aus, dass ehemals richtiges Verhalten auch in der Zukunft erfolgreich sein wird

00:06:57: und unterstelle ich, dass das eine gewisse Gesetzmäßigkeit ist

00:07:01: oder bleibe ich offen für verändertes Verhalten, für anderes Vorgehen und für neue Herangehensweisen.

00:07:09: Ich glaube, wir werden mit vielen Methoden der Vergangenheit in der Zukunft weniger oft erfolgreich sein können

00:07:17: und es kommt mehr darauf an, Methodenkompetenz für den Umgang mit Veränderung zu entwickeln.

00:07:24: Ich glaube, dass ein Hauptschlüssel auch beim Thema Strategie nicht sein wird, Strategie neu zu erfinden oder neu zu definieren,

00:07:32: aber die Ausgestaltung dessen, wie ich Strategie praktiziere und strategische Überlegungen praktiziere

00:07:40: und die Ausgestaltung dessen, wie ich die Konsequenzen daraus umsetze, wie ich also Veränderung praktiziere, Veränderung lebe,

00:07:50: die werden sich grundlegend verändern und grundlegend anders funktionieren als oftmals in der Vergangenheit.

00:07:57: Also, wir müssen mehr darauf schauen, was kommt tatsächlich auf uns zu, welche Methoden haben wir in der Vergangenheit angewandt.

00:08:07: Wir müssen uns dann ganz bewusst davon lösen und den Blick nach vorne richten und die Frage stellen,

00:08:13: was erkennen wir aus dem, was da auf uns zukommt und welche Schlüsse ziehen wir daraus.

00:08:19: Wir müssen unser Geschäft verstehen und beherrschen, das ist klar, aber wir müssen auf der anderen Seite eben auch genau wissen,

00:08:27: dass diese Spürregeln von gestern und vorgestern in keiner Branche mehr Bestand haben werden.

00:08:33: Für erfolgreiche Strategie brauchen wir also zwei Dinge.

00:08:37: Wir brauchen einerseits ein Weg vom Gefühl, wir brauchen andererseits ein Hin zum Blick in die Zukunft.

00:08:45: Wir brauchen darüber hinaus eine Veränderung der Langfristigkeit.

00:08:50: Nehmen wir mal an, in einem Beispiel, wir sind in einem großen Hotelkonzern

00:08:56: und dieser große Hotelkonzern hat in der Vergangenheit Folgendes gelernt.

00:09:01: Immer dann, wenn ich eine gute Lage kaufen kann, immer dann, wenn ich dort eine Topimmobilie errichte,

00:09:09: immer dann, wenn ich gutes Marketing dafür betreibe, werde ich am Ende mit einer hohen Wahrscheinlichkeit erfolgreich sein.

00:09:18: Das Hotel wird möglicherweise gut ausgelastet sein, ich habe zufriedene Gäste, die kommen wieder

00:09:24: und ich lerne daraus, dass ich dieses Verhalten an anderen Stellen, in anderem Kontext, einfach nur wiederholen muss.

00:09:33: So kann ich wachsen, so kann ich weiter erfolgreich werden und mein Geschäftsmodell skalieren.

00:09:39: Das ist so lange richtig, wie das Verhalten von Menschen genau in dieses Muster hineinpasst

00:09:45: und wie der Markt genau so funktioniert.

00:09:48: Problem ist, wenn über Nacht ein anderes Geschäftsmodell am Horizont aufzieht,

00:09:55: wir haben dies erlebt mit Airbnb, wenn also mit einem mal gilt, ich brauche gar kein eigenes Hotel mehr,

00:10:02: ich brauche gar kein eigenes Personal mehr, ich brauche gar nicht mehr die eine Lage,

00:10:09: sondern ich brauche einen Service, der es potenziellen Gästen ermöglicht.

00:10:15: An einem Ort Ihrer Wahl, in einem Preissegment Ihrer Wahl, in einer Umgebung Ihrer Wahl,

00:10:22: für eine Zeit Ihrer Wahl, einen Urlaub zu verbringen oder sich aufzuhalten

00:10:27: und dies verbunden mit der Bereitschaft, dafür je nach Kategorie, je nach Höhe, je nach Ausgestaltung

00:10:34: dieses Angebotes dann dafür zu bezahlen, dann steht mit mal ein Wettbewerb,

00:10:42: der völlig anderen Regeln feucht und der im Grunde eben nicht durch ein höher schneller Weiter

00:10:51: in derselben Wettbewerbskategorie geprägt wird, sondern der aus einer anderen Richtung kommt

00:10:58: und getrieben wird von einer kulturellen Veränderung, der Bereitschaft von Menschen,

00:11:04: vielleicht sogar von einer ganzen Generation oder den heranwachsenden Generation,

00:11:09: in anderen Rahmenbedingungen Urlaub zu machen, anders zu reisen, anders zu wohnen,

00:11:14: anders unterzukommen, Gastfreundschaft und Erlebnis anders zu definieren,

00:11:20: als es die ältere Generation davor getan hat.

00:11:24: Ich stelle also fest, dass mit einem mal mein Hotel nicht mehr so voll ist,

00:11:29: dass mit einem mal Gäste an anderen Orten wohnen, leben,

00:11:33: dass andere Unternehmen, die gar keine Hotels besitzen, trotzdem mehr Geld damit verdienen

00:11:42: und ich meine Zimmer schöner machen kann, ich meine Hotelanlagen schöner machen kann,

00:11:48: ich aber am Ende mit den falschen Mitteln auf dem falschen Schlachtfeld kämpfe.

00:11:54: Ich kann also möglicherweise diesen Wettbewerb komplett verlieren

00:11:59: oder große Teile dieses Marktes verlieren, weil sich das Verhalten des Marktes,

00:12:04: die dahinterstehenden kulturellen Verhaltensweisen und Erwartungshaltungen verändert haben,

00:12:11: nehmen wir mal an, ein Markt wie die Türkei wird über Nacht politisch beeinflusst, beeinträchtigt,

00:12:20: über Nacht bricht dieser Markt zusammen und genauso bricht mein Unternehmen dann zusammen,

00:12:26: dass ich vollständig im Bereich Immobilien in diesem Markt präsent bin

00:12:31: und von diesem Markt abhängig bin.

00:12:34: Ich kann das Risiko streuen, indem ich in mehreren Ländern tätig bin,

00:12:38: aber wenn wir gerade das Thema aktuell der Naturkatastrophen nehmen, dann ist auch klar,

00:12:44: dass es hier zunehmend immer wieder in Teilen der Welt zu dramatischen Veränderungen kommen wird

00:12:51: und die wir in dieser Art und Weise früher nicht gesehen haben.

00:12:55: Und dies führt dann dazu, dass ich im Grunde gar nicht reagieren kann.

00:12:59: Ich muss das akzeptieren, was auf diesem Markt passiert und bin im Gefangen gefesselt.

00:13:05: Habe ich also nicht genug Ressourcen, bin ich nicht groß und stark genug,

00:13:09: bin ich einer der kleineren Anbieter, werde ich wahrscheinlich kaputt gehen,

00:13:13: möglicherweise auch, wenn ich der größte Anbieter bin.

00:13:16: Was ist also die Schlussfolgerung für das Thema Strategie?

00:13:21: Eine Erkenntnis ist, es geht weniger darum,

00:13:25: Vergangenes richtiges, erfolgreiches Verhalten auf die Zukunft zu übertragen,

00:13:31: sondern es geht mehr darum, zu verstehen, dass andere Kompetenzen entscheidend sind.

00:13:37: Die Kompetenz ein Hotel zu betreiben, schütze mich nicht davor,

00:13:41: erfolglos zu werden oder meinen Erfolg aufs Spiel zu setzen in diesem Markt, in dem ich aufhüppel.

00:13:47: Ich muss in der heutigen Zeit Kompetenzen entwickeln, die da heißen, wie gehe ich mit neuen Marktsituationen um,

00:13:56: wie öffne ich mein Unternehmen und mein Unternehmenskultur für den Blick über den Tellerrand hinaus,

00:14:02: wie erfassen und erspähen wir Trends, wie verinnerlichen wir diese Trends,

00:14:07: wie setzen wir diese Trends am Ende um, in verändertes Verhalten, in veränderte Produkte,

00:14:13: in veränderte Geschäftsmodelle, nach denen wir vorgehen, um eine Transformation dessen,

00:14:20: was gestern erfolgreich war, nach morgen und übermorgen überhaupt zu ermöglichen.

00:14:26: Meistens ist es so, dass ich mit dem, was ich heute erfolgreich tue,

00:14:31: natürlich das Geld verdiene, mit dem ich den Wandel für den Erfolg von morgen bezahlen muss.

00:14:38: Warte ich zu lange zu und diese Argumentation höre ich auch leider sehr oft.

00:14:44: Es läuft gut, wir verdienen gut, warum sollten wir etwas ändern?

00:14:49: Dann unterstelle ich wieder, dass all das, was dazu geführt hat, dass ich heute erfolgreich bin, ewig so weitergehen wird.

00:14:57: Ich muss also lernen, immer dann, wenn es gerade besonders erfolgreich läuft,

00:15:02: mein Muster zu brechen und offen zu sein, mein Verhalten zu verändern und eben anders mit dem Markt umzugehen.

00:15:09: Also die Frage, wie eine erfolgreiche Strategie für Ketten wie Marriott und andere aussehen kann,

00:15:16: wird heute eben andere Antworten bringen müssen, als noch vor zwei oder drei Jahren,

00:15:21: der man dabei nicht in die Defensive geraten will und als Folge dessen möglicherweise eben dann auch über Nacht vom Markt verschwinden würde.

00:15:30: Man wird gezwungen zu reagieren und inwieweit man dazu in der Lage ist, wird eben oftmals dann nur noch von anderen bestimmt.

00:15:45: An dieser Stelle ein Hinweis in eigener Sache, abonnieren Sie mein Newsletter auf www.christenhack.de

00:15:53: und erhalten Sie regelmäßig Hacksview Inspiration für die Leute.

00:15:58: Top-Entscheider, frisch in ihr Postfach oder abonnieren Sie den Podcast auf Soundcloud und iTunes.

00:16:05: Erhalten Sie damit Impulse für das Verwandeln von Chancen in mehr Erfolg. Viel Vergnügen dabei.

00:16:12: Wir lesen und hören uns. Ich freue mich auf Sie.

00:16:15: Wir sehen ähnliche Entwicklungen nicht nur auf dem Hotelmarkt, wir sehen sie im Grunde in allen

00:16:24: Branchen. Sie treten unterschiedlich stark auf, sie treten auch zu unterschiedlichen Zeitpunkten auf,

00:16:29: nicht überall ist die Dramatik gleich hoch und gleich schnell, aber wir wissen eben auch nicht,

00:16:36: wann es wie wird. Wir müssen also generell davon ausgehen, dass die ruhigen Fahrwasser vorbei sind

00:16:43: und wir eben in einer Zeit leben, in der in jeder Branche in jedem Bereich diese Veränderung eintreten

00:16:50: können. Wir können also festhalten, dass die Grundmechanik auf fast alle Branchen anwendbar ist.

00:16:57: Man denke an die Automobilhersteller. Die deutsche Automobilwirtschaft hat viele Jahre das ganze

00:17:04: Thema Elektromobilität oder generell alternative Antriebssysteme verschlafen oder nicht aktiv

00:17:12: angehen wollen. Viele Tech-Unternehmen kämpfen immer wieder damit, ob ich Telefone herstelle oder

00:17:19: andere Dinge fernsehe. Das trennt sich verändern, das Anwenderverhalten sich verändert. Nehmen wir

00:17:27: den Energiebereich, die Energiewirtschaft mit einem Mal gehen wir weg von Atomstromen,

00:17:32: von Kohlestromen und über Nacht sind im Grunde genommen durch Ereignisse initiiert,

00:17:38: vollkommen neue Geschäftsmodelle notwendig. Die minerale Wirtschaft haushaltet mit endlichen

00:17:46: Energien und sollte sich zwingend darüber Gedanken machen, wie deren Geschäftsmodell der Zukunft

00:17:53: aussehen kann. Nehmen wir Fahrradhersteller an. Das Fahrrad hat in den letzten Jahren eine

00:17:59: Renaissance erlebt und in dieser Renaissance steckt schon wieder ein dramatischer Wandel,

00:18:05: denn die Leute fahren nicht nur mehr Rad, sondern sie fahren eben heute elektrisch unterstützte

00:18:11: Räder. E-Bikes breiten sich aus und vollkommen neue Anwendungs- und Geschäftsmodelle greifen um sich.

00:18:17: Wir haben die City-Bikes in den Städten. Es ist also auch im Bereich Fahrrad vollkommen normal

00:18:23: geworden, nicht unbedingt ein eigenes Rad zu besitzen oder selbst wenn ich dieses besitze,

00:18:27: das eher als Sonntagsrad zu nutzen und für den Alltag in der Stadt, für die Fortbewegung,

00:18:33: mir dort, wo ich es brauche, ein Fahrrad zu mieten. Es ist vollkommen normal geworden,

00:18:39: auch in den jüngeren Unternehmen, aber inzwischen auch in größeren Mitarbeitern in Städten nicht

00:18:46: mehr den Dienstwagen, sondern vielleicht eher ein Elektrorad zur Verfügung zu stellen. Wir

00:18:53: umgeben Staus, wir umgeben Parkplatzproblematiken und wir unterwandern letztendlich damit den

00:19:01: Markt der Dienstwagen, die in dieser Form eben an Bedeutung verlieren und durch andere Geschäftsmodelle

00:19:08: verdrängt werden. Gleichzeitig entwickeln sich für Anbieter von Fahrrädern völlig neue Märkte,

00:19:15: nicht mehr nur der Privatnutzer, sondern mit einem mal auch Firmenkunden, Städte, Kommunen,

00:19:20: Unternehmen wie die Bahn, die überregional mit einem mal Dienstleistungen anbieten,

00:19:27: die es vorher nicht gab. Das gleiche sehen wir im Bereich der PKW, weg vom eigenen Automobil,

00:19:33: hin zum geteilten Auto. All das sind Facetten, veränderter Werte, veränderten Nutzerverhaltens

00:19:41: und damit alles Motoren nachhaltig die Märkte zu verändern und da ist es erforderlich,

00:19:49: als Anbieter, egal in welchem Bereich ich tätig bin, darüber nachzudenken, wie dies sich auf

00:19:55: mein Unternehmen und auf mein Geschäftsmodell auswirken wird. Das ist die Defensivbetrachtung,

00:20:01: andererseits viel wichtiger unternehmerisch zu betrachten, welche Chancen und Möglichkeiten

00:20:07: stecken da drin und wie will ich darauf unternehmerisch antworten? Wie möchte ich also mein Geschäft,

00:20:13: mein Unternehmen in diesem Bereich weiterentwickeln, um an neuen Möglichkeiten, an neuen Chancen

00:20:18: partizipieren zu können? Diese Fragen zu beantworten stößt in zwei Bereiche hinein.

00:20:23: Einerseits in das Thema Strategie. All diese Symptome, veränderten Marktverhaltens und

00:20:31: veränderte Kultur bedeuten natürlich, dass ich im Thema Strategie anders vorgehen muss. Ich muss

00:20:37: zum einen viel mehr über den Tellerrand hinaus schauen, ich muss viel weiter schauen, ich muss

00:20:43: viel offener sein und über den Tellerrand hinausdenken und ich muss wegkommen von der alten

00:20:48: Strategie denke. Da gab es Abteilungen, die haben Märkte und Bronschendaten ausgewertet, die

00:20:56: haben Svortanalysen vorbereitet, die haben Portas Five Forces bemüht und dann drei, fünf oder zehn

00:21:05: Jahrespläne daraus entwickelt. Das ist auch immer noch zum Teil richtig oder anders ausgedrückt,

00:21:13: nicht ganz falsch, aber eben auch nicht immer mehr zielführend, denn wir müssen eben anderen

00:21:21: Gesetzmäßigkeiten und Rhythmen folgen. Wir brauchen heute weniger homogene Strategieabteilungen

00:21:31: in großen Konzernen, Chief Strategy Officer mit einer entsprechenden Abteilung und mit

00:21:38: entsprechenden Ressourcen. Man hatte in diese Bereiche das ganze Thema Strategie delegiert und

00:21:47: hat sich das von CEO Seite vorbereiten und aufbereiten lassen. Ich glaube, dass es richtig ist

00:21:57: und notwendig ist in der heutigen Zeit, dass das Thema Strategie beim CEO viel stärker verortet

00:22:05: sein muss, als dies in vielen Unternehmen heute praktiziert wird. Strategie ist nicht delegierbar.

00:22:11: Strategie ist Unternehmeraufgabe. Strategie bedeutet, dass Unternehmen einer Vision folgend und

00:22:19: einem "Warum" sind wir in diesem Markt tätig folgend, auszurichten an den Chancen und Möglichkeiten

00:22:27: der Märkte. Da können Abteilungen zuarbeiten, da können Abteilungen aber nicht diese Kernaufgabe

00:22:35: übernehmen und sollten das auch nicht tun. Das heißt, das Denken in Strategie und unternehmerischen

00:22:41: Möglichkeiten ist und bleibt aus meiner Sicht eine Kernkompetenz der Geschäftsführung, der

00:22:49: Vorstände, der Inhaber und runtergebrochen auf die Abteilungen eben auch der einzelnen

00:22:56: Verantwortlichen für Geschäftsbereiche, für Märkte. Sie müssen in diesen Märkten lernen,

00:23:03: zu denken, Möglichkeiten zu erkennen und zwar nicht im Sinne linearer Weiterentwicklung

00:23:11: erfolgreicher Geschäftsmodelle, sondern im Sinne disruptiver Sprünge, im Sinne chaotischer

00:23:18: Rahmenbedingungen, im Sinne des Schlussfolgerungs- und Möglichkeitenentwicklungs aus eben einer

00:23:28: schwierigeren, komplexeren, vernetzteren und schneller in Bewegung befindenden Welt und

00:23:35: Marktsituation. Das kann nur in wenigen Händen liegen im Kern der Sache und in der Verantwortung.

00:23:43: Strategiarbeit braucht also aufgrund dieser in Bewegung befindlichen Marktsituation eine ganz

00:23:52: klare Fokussierung. Unternehmen müssen wissen, warum sind wir am Markt, warum braucht der Markt

00:24:01: uns, was wollen wir in dem Markt. Wir brauchen also eine glasklare Vision, eine glasklare unternehmerische

00:24:09: Vision. Wir brauchen daraus abgeleitet eine glasklare unternehmerische Mission. Wie wollen wir also

00:24:17: das, was wir tun, erreichen und erst daraus abgeleitet ergeben sich dann konkrete Schritte. Das

00:24:25: ist aber in der Praxis die türkische Falle. Wir sind dabei, diese konkreten Schritte zu optimieren,

00:24:32: diese konkreten auf die Märkte angepassten Schritte weiterzuentwickeln und nicht mehr

00:24:38: außerhalb dieser Schritte zu denken. Wir müssen zurückkommen zum eigentlichen unternehmerischen

00:24:44: Tun, dem Denken in Chancen und Möglichkeiten. Ich glaube also, dass wir aus diesen Überlegungen

00:24:51: heraus ein häufigeres, ein regelmäßigeres Nachdenken über die Strategie benötigen. Wir

00:24:57: benötigen regelmäßige Strategie Updates, die sich eben immer an der großen Linie, an der

00:25:03: großen Idee orientieren. Und wir benötigen ebenso flexiblere, kleinere Unternehmenseinheiten,

00:25:11: die in der Lage sind, eigenständig aufgrund dieser großen Vision in den beweglicheren

00:25:17: Märkten Entscheidungen zu treffen und die in der Lage sind, aufgrund eines strategischen und

00:25:24: eines Wertekursettes eigenständig zu navigieren. Ich bin in dieser Hinsicht ein großer Freund des

00:25:30: Schwamengedankens, also von vielen kleinen Einheiten, die einer großen Idee folgen, aber in der Lage

00:25:38: sind und mit den Rechten ausgestattet sind, situativ zu reagieren und mit der Situation aus

00:25:45: eigener Beurteilung intelligent umzugehen. Was auch bedeuten kann, dass Einzelne gegen den

00:25:52: Schwam schwimmen, wenn es denn für die Sache richtig ist. Was ist also mein Fazit aus diesen

00:25:58: Gedanken? Für mich bedeutet das konkret für die Strategiarbeit, dass die Strategie genauso wichtig

00:26:06: ist wie früher, wenn nicht sogar wichtiger. Sie benötigt aber umso mehr heute eine glasklare

00:26:14: Vision und eine glasklare Mission, damit innerhalb von Leitlinien und kürzeren Planungs- und

00:26:25: Steuerungsintervallen die Richtungsfunktion nicht verwässert, sondern präzisiert wird. Wir benötigen

00:26:34: in dynamischen Umfeldern das Vorausdenken und viel weniger Vergangenheitsorientierung. Aus meiner

00:26:45: Sicht offensive statt defensive Gestalten statt reagieren. Wir benötigen drittens andere Strategie

00:26:55: und auch die strategische Planungszeiträume. Wir müssen uns lösen von diesen klassischen

00:26:59: Strategie-Betgriffen. Sie bedeuten heute viel mehr nicht beliebig zu sein und nicht spielbar

00:27:06: aktueller Entwicklungen zu sein, sondern sie bedeuten heute viel mehr eine klare Linie zu haben, die auch

00:27:13: langfristig sein kann, die aber viel stärker im Warum und im Sinn wurzelt und sie bedeute gleichzeitig

00:27:21: eher alle 6, 12, 24 Monate grundlegend über das nachzudenken, was das Unternehmen tut und wohin das

00:27:29: Unternehmen geht und eben dann auch entsprechend Entscheidungen viel regelmäßiger, viel selbstverständlicher,

00:27:37: viel professioneller in das Thema Veränderung einfließen zu lassen und damit eben auch das Thema

00:27:45: Veränderung zum permanenten Bestandteil einer strategischen Ausrichtung und Justierung zu machen.

00:27:52: Viertens bedeutet es für mich, dass das Thema Strategie zwingend bei der Unternehmensspitze oder der

00:27:59: Leitungspitze angesiedelt sein muss und dass all diejenigen, die sich mit Strategie beschäftigen,

00:28:06: Heterogen zusammengesetzt sein müssen. Es reicht nicht, dass wir Leute haben, die Daten analysieren

00:28:13: und auswerten. Wir brauchen Leute aus anderen Bereichen, aus anderen Geschäftsfeldern, aus anderen

00:28:18: Branchen, die wir hinzuziehen müssen. Wir brauchen Sparringspartner von außen, mit denen wir uns

00:28:23: einfach auseinandersetzen und reiben, um zu sehen, ist das, was wir in unserer Branche so professionell

00:28:31: und erfolgreich tun, tatsächlich immer auch noch das, was eben morgen Erfolg versprechen kann

00:28:37: und in welchen Bereichen und wie können, wollen und müssen wir uns entsprechend weiterentwickeln,

00:28:43: wo sind die Chancen, wo sind die Lücken, in die wir morgen und übermorgen hineingehen wollen.

00:28:49: Fünftens bedeutet das für das Thema Veränderung. Organisationen müssen sich grundsätzlich

00:28:55: anders ausrichten. Sie müssen kleinteiliger, flexibler werden, um eben diese häufigeren

00:29:02: strategischen Anpassungen schneller umsetzen zu können, intelligenter umsetzen zu können

00:29:08: und in ihren eigenen kleinen Marktsegmenten eben sehr, sehr schnell neue Möglichkeiten

00:29:14: in praktisches Tun umwandeln zu können und damit immer dem Markt und dem Wettbewerb auch

00:29:21: ein Stück voraus sein zu können. Ich denke, im Gegensatz zu manchem Inhalt von Strategien

00:29:29: benötigt die Strategiarbeit gar keine Revolution, sondern sie braucht eine intelligente Evolution.

00:29:37: Das glaube ich allerdings eher heute und nicht erst morgen. Wir alle sollten uns und unser Unternehmen

00:29:44: mit diesen Denkprinzipien fit machen und Dynamics Strategizing nutzen, um heute den Erfolg

00:29:53: von morgen einzuleiten und ermöglichen zu können. Lassen Sie uns aufbrechen nach übermorgen. Lassen

00:30:00: Sie uns Chancen und Möglichkeiten in Erfolge von morgen verwandeln, indem wir unser Verhalten

00:30:07: heute hinterfragen und heute anders mit den Dingen beginnen umzugehen. Denken Sie doch einmal

00:30:14: darüber nach, wie würden Sie Ihr Unternehmen gestalten, wenn es heute der erste Tag wäre,

00:30:21: an dem Sie auf einem weißen Blatt die Idee für Ihr Geschäftsmodell niederschreiben würden.

00:30:26: Lösen Sie sich dabei von all den Zwängen und all dem Ist, dass Sie heute umgibt, denken Sie einfach

00:30:34: einmal auf einer weißen Leinwand. Die ersten zwei, drei oder vier Punkte, die Ihnen in den Kopf

00:30:41: kommen, sollten Sie ernst nehmen, denn das sind wahrscheinlich genau die Punkte, die Sie nicht

00:30:46: erst morgen, sondern sofort angehen sollten und die Hebel für eine positive Veränderung, für

00:30:52: einen konstruktiven Umgang mit den Herausforderungen von morgen sind. Herzlichen Dank fürs Zuhören.

00:30:58: Das war die heutige Folge von Haak`s view On Air mit dem Thema Dynamics Strategizing, Strategie

00:31:05: im Wandel, Kompass in bewegten Zeiten. Ich freue mich, wenn wir uns bei der nächsten Folge

00:31:11: wieder hören, bleiben Sie dran, abonnieren Sie den Podcast. Ich freue mich auf Sie, Ihr Christian Haak.

00:31:18: Danke, dass Sie Christian Haak's View on Air mit Mehrwert für Topentscheider und Unternehmer

00:31:24: Ihre Aufmerksamkeit geschenkt haben. Vergessen Sie nicht, hier den Podcast zu abonnieren und bleiben Sie

00:31:30: damit stets dem Wandel voraus. Bestellen auch Sie mein Newsletter Haak`s view und nutzen Sie für

00:31:37: Ihren Erfolg meine Kompetenz und Sichtweisen zu aktuellen Themen rund um strategische

00:31:44: Veränderung. Ich freue mich auf einen spannenden Austausch sowie auf Ihre Fragen und Themenanregungen.

00:31:49: Kontaktieren Sie mich über www.christianhaak.de

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