#009 | Werte in der Unternehmensführung - die unterschätzten Erfolgsmacher!
Shownotes
Werte sind die Leitplanken erfolgreicher und nachhaltiger Führung. Gezielt mit Leben und Richtung aufgeladene Werte bilden die Leitplanken zum Unternehmenserfolg. In Zeiten radikaler und schneller Veränderungen sind Werte das unentbehrliche Instrument, um kleine und große Organisationen auf Zielkurs zu halten und nicht durch Trägheit am Ziel und am Markt vorbeizuschiessen! In dieser Folge möchte ich hierzu konkrete Ansatzpunkte für einen wirkungsvollen Umgang mit Werten in der strategischen Unternehmensführung bereitstellen und Sie zum Nachdenken anregen, wie auch Sie mit Werten in Ihrem Unternehmen mehr Erfolg haben können!
Themen in der Folge
- Werte? Warum sie so wichtig und mächtig sind?
- Richtiges und falsches Wertemanagement
- Werte, die Geheimwaffe erfolgreicher und nachhaltiger Zielerreichung
- Kernpunkte des Wertemanagements. Worauf es ankommt!
Host und Podcast
Website: Christian Haak
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00:00:00: Herzlich willkommen zu Haak`s view On Air, Aufbruch nach übermorgen für den Kopf.
00:00:06: Der Podcast für Top-Entscheider und Unternehmer von Christian Haak mit Mehrwert zur erfolgreiche
00:00:12: strategischer Veränderung.
00:00:13: Herzlich willkommen.
00:00:18: Die Folge 9 von Haak`s view On Air.
00:00:22: Inspiration und Mehrwert für Top-Entscheider, Führungskräfte und Unternehmer.
00:00:27: Aufbruch nach übermorgen für den Kopf.
00:00:30: Heute geht es um das Thema Werte und die Frage, wie Führung mit Werten gelingt und den Unternehmenserfolg
00:00:38: nachhaltig steigert.
00:00:40: Was haben Eltern und eine Rederei gemeinsam?
00:00:44: Die Frage erscheint auf den ersten Blick merkwürdig, vielleicht sogar sinnlos, doch
00:00:51: ihr tieferer Sinn erschließt sich leicht.
00:00:53: Sowohl Eltern als auch eine Rederei vertrauen darauf, dass auf der einen Seite ihre Kinder
00:01:01: und auf der anderen Seite die Kapitänin der Rederei eigenständig ihren Kurs finden.
00:01:07: Eltern, die zu Hause sitzen und wissen, dass ihre Kinder unterwegs sind, vielleicht ein
00:01:12: Jahr im Ausland sind, alleine sind, auf sich allein gestellt sind, sind in der Regel sehr
00:01:18: beruhigt, wenn sie wissen, dass ihre Kinder einem klaren Wertekatalog folgen.
00:01:24: Sie wissen also ganz beruhigend, meine Kinder werden sich entsprechend unseres vermittelten
00:01:30: Wertekodeks verhalten und werden dementsprechend auch im Leben zurechtkommen.
00:01:37: Ebenso weiß die Rederei, unser Kapitän navigiert im Sinne eines Kurses, im Sinne von klaren
00:01:46: abgesteckten Seefahrtstraßen und vertrauen darauf, dass der Kapitän zwischen eben genau
00:01:52: diesen abgesteckten Seefahrtstraßen, zwischen den Markierungen, zwischen den Seetonnen eigenständig
00:02:00: verantwortungsbewusst navigieren kann und sein Ziel erfolgreich erreichen wird.
00:02:05: Beide Beispiele machen deutlich, dass in einer Zeit oder einer Situation, in der eine Situation
00:02:13: nicht geordnet, nicht klar ist, dass von großer Bedeutung ist, in dieser Situation trotzdem
00:02:21: handeln und entscheiden zu können.
00:02:23: Genau das prägt die momentane und auch auf die nächsten Jahre absehbare wirtschaftliche Situation.
00:02:29: Wir leben in unruhigen Zeiten, was sich dadurch ausdrückt, dass Unternehmen eben nicht mehr
00:02:36: ganz klar vorausschauen können, dass Unternehmenseinheiten nicht mehr bis ins letzte Detail planen
00:02:42: können, dass Zeitpläne über den Haufen geworfen werden, dass Entwicklungen mit einem Mal verändert
00:02:48: werden oder sich verändern, dass Reaktion oft schneller notwendig ist, als vielleicht
00:02:55: einmal in einer strategischen Überlegung angedacht und dass Führungskräfte und Mitarbeiter
00:03:01: eigenständig kurzfristig verantwortungsbewusst handeln müssen.
00:03:06: Die Rückkopplung zur Führung ist oftmals gar nicht nötig und die Rückkopplung zur Führung
00:03:12: würde in der Regel auch Entscheidungsprozesse langsam und wenig effizient machen.
00:03:18: In der Regel würde man am Markt vorbeilaufen.
00:03:21: Auf unser Beispiel mit den Kindern oder dem Kapitän bezogen würde das im Negativfall bedeuten.
00:03:28: Kinder müssten für jede Entscheidung zu Hause anrufen und fragen, was sie denn nun tun sollten.
00:03:34: Der Kapitän müsste für jede Kurskorrektur, für jede Anpassung des Kurses an situative
00:03:40: Gegegenheiten, Rücksprache mit der Rederei halten.
00:03:44: In beiden Beispielen ist schneller sichtlich, wie wenig sinnvoll dieses agieren sein würde.
00:03:50: So kann man nicht durchs Leben kommen, so kann man nicht über die Weltmeere kommen und
00:03:55: so kann man heute auch nicht mehr mit einem Unternehmen durch die Stürme des Wirtschaftslebens
00:04:01: kommen.
00:04:02: Wir brauchen also andere Instrumente als früher.
00:04:06: Die klaren Führungsvorgaben von oben, die bis ins Detail durchdachten autoritären Führungssysteme
00:04:14: funktionieren in diesen Rahmenbedingungen heute nicht mehr.
00:04:16: Das ist für uns alle nicht neu, aber die Antwort darauf ist vielleicht in der heutigen Zeit
00:04:23: ein Stück anders oder unter einem anderen Gesichtspunkt zu sehen, als es bisher der Fall gewesen
00:04:29: ist.
00:04:30: Wir wollen am Markt erfolgreich agieren in einer globalisierten Welt, in der in den letzten
00:04:36: 25 Jahren das gesamte Weltgefüge neu geordnet worden ist oder immer noch dabei ist, sich
00:04:45: neu zu ordnen.
00:04:46: Anders gesagt, in der fast alles in Bewegung und in Veränderung begriffen ist, sind Führungskräfte
00:04:54: und Mitarbeiter, die sich ihres Wertekorsets nicht bewusst sind, die sich ihrer Werteorientierung
00:05:02: nicht bewusst sind, nicht in der Lage sinnvoll zu agieren und werden langfristig scheitern.
00:05:10: Was macht Werte aus?
00:05:12: Werte sind für uns alle die treibende Kraft im Leben.
00:05:16: Sie beeinflussen unsere Motivation.
00:05:19: Sie bestimmen unsere Richtung und bestimmen, in welche Richtung unsere Energie fließt.
00:05:26: Sie fokussieren also unsere Energie.
00:05:28: Nur, wenn es also gelingt, die Werte von Mitarbeitern und die angestrebten Werte einer
00:05:35: Unternehmenskultur in Übereinstimmung zu bringen und diese auch tatsächlich gelebt werden,
00:05:41: werden sie die notwendige Wirkung der Fokussierung von Energie entfalten.
00:05:47: Genau das bringt das gesamte Unternehmen auf dem Markt voran.
00:05:51: Erfolg wird also auf Dauer nur möglich, wenn diese Deckung gezielt hergestellt wird und
00:05:58: nicht dem Zufall überlassen wird.
00:06:00: Werte müssen im Herzen der Menschen verwurzelt sein, es dann werden sie nachhaltig wirken.
00:06:08: Genau um diese Zielsetzung geht es im Wertemanagement.
00:06:12: Doch gehen wir gedanklich nochmal einen Schritt zurück.
00:06:15: Die Ausgangsfrage lautet nämlich, was sind eigentlich Werte?
00:06:20: Dieser Begriff, genauso wie auch ich ihn hier jetzt schon selbstverständlich verwendet habe,
00:06:27: geht uns so leicht und so oft im Alltag über die Lippen, doch versteckt eigentlich genau
00:06:33: dahinter.
00:06:34: Werte, so verstehe ich es, sind das, was uns Menschen im Leben zutiefst wichtig ist.
00:06:41: Sie sind erstrebenswerte oder moralisch gute Attribute zu Ideen, zu Handlungen, zu Personen
00:06:51: oder auch zu Charaktereigenschaften.
00:06:54: Wir verbinden also bestimmte positive Eigenschaften mit einer Sache, mit einer Handlung oder
00:07:01: mit einer Person.
00:07:03: Werte sind damit also Orientierungspunkte und wirken als Entscheidungsfilter.
00:07:09: Sie bestimmen, wie wir handeln und sie bestimmen auch, wie wir unser eigenes und auch Fremdeshandeln
00:07:17: bewerten.
00:07:18: Sie wirken für uns entsprechend wie Leuchttürme im Sturm.
00:07:22: Sie sind die Nadel unseres Kompasses.
00:07:25: Sie zeigen uns die Richtung, sie fokussieren unsere Kraft in diese Richtung und das, was
00:07:32: wir mit dieser Energie unserer Kraft anstreben, ist auch das, was wir im Leben vermehrt bekommen
00:07:39: werden.
00:07:40: Werte sind darüber hinaus kulturbildend.
00:07:42: Sie sind die Schnittmenge der Menschen in einem Unternehmen bilden eine Wertemenge und
00:07:49: damit die Basis der unternehmerischen Wertekultur.
00:07:52: Die grundsätzliche Problematik, die mir dabei in Unternehmen immer wieder begegnet ist,
00:07:58: ist die Art und Weise, wie mit dem Thema Werte in Unternehmen umgegangen wird.
00:08:03: Wertemanagement bedeutet nämlich nicht den Minimalkonsens, der im Unternehmen vertretenen
00:08:08: Werte durch Mitarbeiterbefragungen zu erheben und ihn auf Plakate zu drucken.
00:08:14: Wertemanagement sollte auch nicht überdemokratisiert werden und letztendlich als kleinster gemeinsamer
00:08:22: Nenner als Zwerg oder als Maus herauskommen, was als Berg begonnen hat.
00:08:29: Dies könnte insgesamt den Eindruck hinterlassen, dass Werte aus der Distanz gemanagt werden
00:08:35: könnten.
00:08:36: Das Wort Wertemanagement ist hier durchaus irreführend.
00:08:41: Dem ist aber nicht so.
00:08:42: Die Wertekultur eines Unternehmens wird durch die Führung bestimmt.
00:08:46: Wer ein Unternehmen, wer eine Abteilung, wer ein Team leitet, bestimmt die gelebten Werte
00:08:52: maßgeblich durch sein Vorbild und sein konsequentes eigenes Handeln.
00:08:56: Werte sind ein Thema der obersten Unternehmensführung.
00:09:00: Das Thema ist aus meiner Sicht nicht delegierbar.
00:09:04: Doch was folgt daraus, wenn man das Thema konsequent weiter denkt?
00:09:08: Nehmen wir einmal den Wert Pünktlichkeit.
00:09:11: Einfach ein Beispiel.
00:09:13: Für mich ist dieser Wert bedeutsam, denn er hat etwas mit Respekt, mit Wertschätzung
00:09:19: vor dem anderen und vor der Lebenszeit des anderen zu tun.
00:09:23: Wenn ich als Führungskraft diesen Wert erwarte und ihn vorlebe, dann sollte dies meiner inneren
00:09:30: Überzeugung entspringen.
00:09:32: Glaubhaft bin ich nur dann, wenn ich selbst Pünktlichkeit ablehne und auch konsequent
00:09:38: sanktioniere bzw. auf der anderen Seite Pünktlichkeit auch honoriere.
00:09:44: Ich handle also auch bei Nichteinhaltung, indem ich konsequent bis hin zur Trennung
00:09:50: von notorisch unpünktlichen Menschen als Manager gehe.
00:09:54: Man kann darüber diskutieren, welche Priorität der Wert hat, aber sie können den Wert gegen
00:10:00: andere, die vielleicht eine höhere Priorität bei ihnen genießen, austauschen.
00:10:05: Der Wirkungsmechanismus bleibt der gleiche.
00:10:07: Bei all den Werten, die also in einem Unternehmen durch die Menschen zusammenfließen, prägt
00:10:14: die Führung nachhaltig die tatsächliche Kultur, auch wenn sie nicht handelt.
00:10:20: Eine Schwierigkeit, auf die ich in der Praxis hierbei immer wieder treffe, ist die Frage
00:10:26: wie können denn Werte gesteuert werden, wenn oftmals gar nicht klar ist, was der Wert
00:10:32: konkret bedeutet.
00:10:34: Ich erlebe da ganz häufig die folgende Vorgehensweise.
00:10:38: Jemand schildert mir in Beispielen und in Maßnahmen, wie mit dem Thema Werte im Unternehmen
00:10:44: umgegangen wird.
00:10:45: Meistens geschieht dies auf der Basis einer Liste von 3, 4, 5, 6 oder 10 Werten, die im
00:10:52: Unternehmen auf irgendeine Art und Weise festgelegt worden sind und man erwartet nun von Führungskräften
00:11:01: entsprechend Umsetzungsmaßnahmen für diese Werte zu gestalten.
00:11:05: Im Grunde ist das ja oft nicht ganz falsch, aber es sind eben auch einfache und oft vielgeleitete
00:11:12: Abkürzungen, die ihm nicht die notwendige Wirkung erzielen.
00:11:16: Für mich bedeutet beispielsweise der Wert Vertrauen, das bewusste Eingehen eines Risikos
00:11:23: verletzt oder auch enttäuscht zu werden in der Erwartung des Gegenteils.
00:11:28: Ich weiß also für mich sehr genau, was ich unter diesem und auch unter anderen Werten
00:11:33: verstehe.
00:11:34: Ich habe für mich darüber nachgedacht und habe diese Dinge für mich verschriftlich
00:11:39: aufgeschrieben und mich durch diesen schwierigen Prozess des mit sich selbst verbindlich und
00:11:45: präzise Seins gequält, um am Ende Klarheit zu haben.
00:11:50: Denn es geht am Ende darum, sich selbst darüber im Klaren zu sein, was genau ich mit einem
00:11:56: bestimmten Wert meine.
00:11:58: Nur dann kann ich ihn auch anderen erläutern.
00:12:01: Erst dann folgt aus meiner Sicht der Schritt 2 und 3, das Festmachen an Beispielen, woran
00:12:09: erlebe ich diesen Wert und wie äußert sich dieser Wert im Alltag und der dritte Punkt,
00:12:16: welche Maßnahmen führen dazu, dass dieser Wert verstärkt gelebt wird oder Verhalten,
00:12:22: das nicht wertekonform ist, gezielt abgestellt wird.
00:12:25: Jetzt könnte man sagen, Mode, was bringt das, wofür brauchen wir Werte?
00:12:31: Ich denke, dass bereits die Beispiele der Kindererziehung oder auch der Rederei deutlich
00:12:38: machen, wie die Umkehrbetrachtung aussieht.
00:12:41: Habe ich keine klare Orientierung, lasse ich ohne Klarheit hier navigieren, schaffe
00:12:47: ich also Freiheit und Orientierungslosigkeit und nicht Orientierung und Handlungsspielraum
00:12:55: in klaren Grenzen, dann erhalte ich Chaos und definitiv keine Zielorientierung und
00:13:03: keine Zielerreichung.
00:13:04: Das Ganze wird nicht einfacher, wenn ich von der Betrachtung weniger Menschen auf die
00:13:10: Betrachtung vieler Menschen gehe und genau das ist die Situation in größeren Unternehmen
00:13:17: oder auch in sehr, sehr großen Konzerneinheiten.
00:13:20: Hier geht es nicht mehr um ein Handvoll Menschen, die sich vielleicht auch täglich austauschen
00:13:26: über das, was sie tun und auch täglich rückkoppeln zu ihren Verhaltensweisen, sondern hier geht
00:13:31: es um die Steuerung gigantischer Ansammlungen von Menschen, die am Ende zwar alle mehr
00:13:38: oder weniger in eine Richtung auf ein Ziel hinlaufen, aber die Frage, was ist denn dabei
00:13:45: zielorientiert, was ist gewollt, was ist akzeptiert, was ist nicht gewollt, lässt sich so einfach
00:13:51: nicht beantworten und wenn in einem Konzern mit 10.000 oder 100.000 von Mitarbeitern alle
00:13:57: Mitarbeiter ständig Rücksprache halten wollten mit ihrer Führung, dann wird der Konzern
00:14:03: manövrier und fähig, handlungs- und fähig und wird in der heutigen Zeit einfach zu
00:14:09: langsam sein, um im schnell liebigen Wettbewerb erfolgreich navigieren zu können.
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00:14:36: erhalten Sie damit Impulse für das Verwandeln von Chancen in mehr Erfolg. Viel Vergnügen dabei.
00:14:43: Wir lesen und hören uns. Ich freue mich auf Sie.
00:14:47: Es geht also darum, die Wertemenge der Mitarbeiter mit der Wertemenge des Unternehmens
00:14:57: in Deckung zu bringen und dabei eine möglichst hohe Schnittmenge zu erreichen. Das menschliche
00:15:03: Streben nach Zugehörigkeit ist hier sicherlich wichtig, denn Menschen wollen sich mit dem Unternehmen
00:15:10: für das sie arbeiten, mit der Organisation, für das sie ihre Zeit und ihre Kraft einsetzen,
00:15:15: identifizieren, wenn das Wertekosett dieser Organisation nicht besonders konform ist mit
00:15:21: dem eigenen, dann verpufft die Energie und dann sinkt die Bereitschaft, sich für die Organisation
00:15:28: einzusetzen. Ein ganz wichtiger Schritt für das Thema Mitarbeiterbindung ist hier echte Werteorientierung,
00:15:37: das echte Herstellen von Unternehmens- und Individualwertemengen. Wenn es also einem
00:15:42: Unternehmen oder auch am Ende einer Gesellschaft erfolgreich gelingt, die Wertemenge der Individuen
00:15:50: und die eigene Wertemenge in eine möglichst hohe Deckung zu bringen, dann führt dies zu Akzeptanz,
00:15:57: wenn dann der Entscheidungsfilter richtig funktioniert, führt dies damit automatisch zu
00:16:03: der gewünschten Lenkungswirkung. Wenn man dies einmal von der Seite des Energieaufwandes her
00:16:10: betrachtet, dann erscheint es mir plausibel, dass es sinnvoller ist, die Energie in die
00:16:17: Verbreitung gemeinsamer Werte und die Schaffung einer großen Werteschnittmenge zu stecken,
00:16:24: als in die permanente Korrektur nicht konformer Einzelwerte. Also 200.000 Menschen in einem
00:16:34: Großkonzern immer wieder zu korrigieren, wird auf Dauer überhaupt nicht funktionieren. Bei
00:16:40: 200.000 Menschen eine große Werteschnittmenge zu erzielen mag schwierig sein, ist aber viel
00:16:46: Erfolg versprechender als die erste Variante. Wir leben in einer Zeit des Wertewandels. Wertewandel
00:16:53: bedeutet, dass sich in einem stark verändernen Umfeld auch die Werte der einzelnen Personen
00:17:00: verändern und die gelebte Wertekultur der Gesellschaft eine andere ist als die gelebte
00:17:08: Wertekultur in den Unternehmen. Es besteht also zwingend die Erfordernis für jedes Unternehmen sich
00:17:15: damit auseinanderzusetzen und den Wertewandel entsprechend auf das eigene Unternehmen, die
00:17:21: eigene Organisation zu übersetzen und dafür zu sorgen, dass eine möglichst hohe Schnittmenge
00:17:27: zwischen diesen Wertemengen besteht. Wir haben hierbei nicht nur Einflussfaktoren von Politik,
00:17:32: Kultur, Wettbewerb, Recht und anderen Rahmenbedingungen, sondern wir haben hier auch die unterschiedlichen
00:17:41: Generationen und die unterschiedlichen Kulturen, die dabei aufeinander treffen. Wie sollen wir
00:17:46: also umgehen mit disruptiven Branchenentwicklungen, mit Vertrauensarbeitszeit, mit Elternzeit,
00:17:53: mit Präsenz, mit Work-Life Balance, mit dem Streben nach Sinn, mit dem Streben nach Zugehörigkeit,
00:17:58: der Entwicklungsorientierung, Innovationsstreben. All das finden wir ganz oft unter dem Begriff
00:18:06: Generation Y, Generation Z, also auch den Themen, die mit der sich wandelnden jüngeren Generationen
00:18:13: die andere Wertefilter mit sich herum tragen, bedeutet. Wenn Unternehmen möchten, dass es ihnen
00:18:19: gelingt, die Mitarbeiter verschiedener Generationen und Kulturen an sich zu binden oder sie anzuziehen,
00:18:25: also einen möglichst hohen Fit der Wertemengen herzustellen, kann dies nur über gezieltes
00:18:32: Wertemanagement geschehen. Eine solche Veränderung kostet Zeit und Anstrengung. Je größer die
00:18:39: Differenz zwischen der heutigen Wertekultur und der zukünftig angestrebten Wertekultur ist,
00:18:45: desto länger dauert so ein Prozess. Führungskräfte wollen das oft nicht sehen und wollen oft nicht
00:18:51: akzeptieren, dass dies mehrere Jahre in Anspruch nehmen kann und auch wird. Das ist insbesondere
00:18:57: dann der Fall, wenn neue Werte wenig Akzeptanz finden. Nehmen wir Vertreter der älteren Generationen,
00:19:05: die sich zum Ende des Berufslehmens hin bewegen, die oftmals in einer anderen Prägung groß geworden
00:19:12: sind und Themen wie Vertrauensarbeitszeit, flexible Arbeitszeiten, Elternzeit oftmals durchaus
00:19:18: kritisch gegenüberstehen. Da gibt es nicht den Schalter, den man umlegt und alle zum Hurasch rein
00:19:24: bekehrt, den Schalter, den man umlegt und mit dem man neue Werte einschaltet, sondern da gibt es nur
00:19:32: ein Übergangsprozess und wenn man den beschleunigen möchte, muss man sich aktiv um diesen Prozess
00:19:39: kümmern. Die Antwort lautet hier also proaktives gezieltes Wertemanagement, das mit entsprechendem
00:19:47: zeitlichen personellen und auch finanziellen Aufwand verbunden ist. Was ist die Alternative?
00:19:53: Viel aufwendiger, viel teurer ist es ein Unternehmen abzuwickeln, das am Markt vorbeigelebt hat,
00:20:00: das nicht mehr marktfähig ist und dessen Existenzberichtigung sich aufgelöst hat. Ich bin
00:20:06: immer ein Freund der Offensive, die Offensive halte ich hier für die bessere Alternative.
00:20:12: Welchen Vorteil bieten also wertbasierte Führung und proaktives Wertemanagement?
00:20:19: Der Markt für Arbeitskräfte hat sich gewandelt. Mitarbeiter waren früher überwiegend in der
00:20:26: Position gesucht zu werden und Unternehmen waren auf der anderen Seite in der Lage, Mitarbeiter
00:20:31: auszusuchen. Der frühere Arbeitgebermarkt hat sich zu einem Arbeitnehmermarkt gewandelt. Die
00:20:38: Wertelandkarte hat sich dadurch verschoben und die Notwendigkeit, sich mit den Wertegerüsten
00:20:45: der Mitarbeiter auseinanderzusetzen, ist für die Unternehmen zwingend geworden. Wie möchte
00:20:51: ich also jemand an meinen Unternehmen binden, der gar nicht gezwungen ist, sich an meinen
00:20:56: Unternehmen zu binden? Das gelingt nur, wenn die Wertegemeinschaft, die ich verkörperere,
00:21:02: für den Mitarbeiter attraktiv ist. Das gilt für Mitarbeiter, die ich binden möchte, also jene,
00:21:08: die ich schon im Unternehmen habe und natürlich für diejenigen, die ich anziehen möchte, die also
00:21:13: heute überlegen und sich aussuchen können, welcher Wertegemeinschaft sie beitreten möchten.
00:21:18: Ich werde zurzeit häufig mit der Frage konfrontiert, warum hat jemand gekündigt? Warum
00:21:24: möchte ein Bewerber nicht in unserem Unternehmen anfangen? Und im ersten Punkt ist dies ganz
00:21:30: oft die Frage, dass jemand für sich selbst entscheidet, fühle ich mich dieser Wertegemeinschaft
00:21:36: zugehörig. Ist die Schnittmängel zwischen dem, was das Unternehmen für richtig hält und verkörpert,
00:21:42: groß genug mit meiner eigenen, mit dem, was ich für richtig halte und möchte? Wenn die Schnittmängel
00:21:48: kleiner wird und immer kleiner wird, dann sinkt die innere Orientierung, dann sinkt die innere
00:21:54: Bindung und dann ist meistens das äußere Signal mit der Zeit, dass suchen nach neuen Jobalternativen
00:22:00: und die Kündigung die äußere Folge. In genau dieser Situation, die von Unsicherheit und sich
00:22:07: verändernde Marktbedingungen geprägt ist, sind werte mächtige Führungsinstrumente, die vier
00:22:15: Vorteile bringen. Erstens Entscheidungsfähigkeit. Entscheidungsfähigkeit bedeutet, dass Führungskräfte
00:22:21: ihre Entscheidungen allein und ohne Abstimmung aufgrund ihrer inneren Wertelandkarte treffen
00:22:27: können. Sie sind in der Lage, im Sinne des Unternehmens auf der Basis der Kultur eigenständig
00:22:33: entscheiden zu können. Es bedarf keiner Anweisung von oben, wenn der innere Kompass klar sagt,
00:22:39: was in Ordnung ist und was nicht. Zweitens Commitment. Das Bekenntnis zu einer Organisation
00:22:46: und zum Unternehmen ist für Mitarbeiter nur möglich, wenn Regeln nicht nur formal existieren,
00:22:52: sondern sie durch gelebte Werte untermauert werden. Das schafft Identifikationen und nachhaltiges
00:22:59: Eintreten für diese Regeln. Wirksamer kann man nicht verhindern, dass Energie in das kreative
00:23:06: Umgehen von Regeln fließt, die für den eigentlichen Unternehmenszweck viel besser eingesetzt
00:23:12: wäre. Was das in der Praxis bedeutet, führt uns das Beispiel aus der Automobilindustrie des
00:23:19: Volkswagenkonzerns eindrucksvoll vor Augen. Sicherlich gibt es keine Regeln im Unternehmen,
00:23:25: die bitte besagen, dass Manipulationen oder Handlungen in diese Richtungen gewollt oder
00:23:32: in Ordnung sind. Doch offenbar waren entsprechende Vorgehensweisen geduldet oder gar erwünscht.
00:23:40: Diese fehlgeleiteten Kulturmuster wieder zu korrigieren, erfordert glaubhaftes und konsequentes
00:23:48: Wertemanagement. Wenn also eine Fehlleitung von Energien, von Denken, von Handeln passiert ist,
00:23:55: bedarf es einer massiven und glaubhaften authentischen Korrektur. Das bedeutet in der Regel, dass dieselben
00:24:04: Köpfe, die für die Einrichtung gestanden haben, nicht für die gegenteilige Richtung stehen können.
00:24:08: Genau dies haben wir am Beispiel Volkswagen aktuell erlebt. Wenn man das ganze Thema
00:24:15: unter finanziellen Gesichtspunkten betrachtet, ist sicherlich das vielgeleitete Wertemanagement
00:24:22: in dieser Frage ein teures Vergnügen gewesen. Preiswärter wäre das Hinwirken auf eine andere
00:24:28: Wertelandschaft gewesen. Drittens, strategisches Management. Werte sind Steuerungsmechanismen,
00:24:35: die für das strategische Management auf informalem Wegel, Vision, Mission und Maßnahmen verbinden.
00:24:42: Sie filtern jeweils die Art der Umsetzung. Sie helfen, strategische komplexe Führungssituationen
00:24:48: sinnvoll auszufüllen und geben Orientierung in komplexen Projekten. Viertens, Veränderung von
00:24:54: Werten. Werte liegen in der Verantwortung der Führung. Nur wer die angestrebten Werte vorliebt,
00:25:01: ich wiederhole mich da, aber der Punkt ist essentiell. Werte liegen in der Verantwortung der
00:25:07: Führung. Nur wer die angestrebten Werte vorliebt, Rahmenbedingungen, Werte konform entwickelt
00:25:14: und konsequent handelt wird in diesem Punkt Erfolg haben. Werte sind genau dann wertvoll,
00:25:23: wenn Werte klar definiert sind, wenn das Werteverständnis geteilt und konsequent danach
00:25:29: gehandelt wird. In Zeiten von Veränderung geben Werte einerseits Stabilität, andererseits müssen
00:25:37: sie sich aber auch weiterentwickeln. Proaktives Wertemanagement analysiert die aktuelle Wertelandkarte
00:25:43: des Unternehmens und seiner Mitarbeiter und entwickelt daraus kontinuierliche Veränderungsprozesse
00:25:49: zur Werteanpassung. Also Werte geben einerseits Stabilität, sollten auf der anderen Seite
00:25:55: aber nicht star sein, da die Realität ansonsten mit der Zeit die Wertestruktur beholen wird. Werte
00:26:03: sollten also auch immer langsam in einer Anpassungsbewegung bleiben. Je größer dabei der
00:26:10: Handlungsbedarf und je größer die Differenz zwischen den aktuellen Werten und den angestrebten
00:26:16: Werten ist, desto schwieriger und langwieriger ist auch ein Veränderungsprozess. Was nehmen wir
00:26:22: also aus diesem Überblick mit? Führungskräfte müssen lernen, dass die zentrale Verantwortung
00:26:29: dabei tragen, den Werte-Dialog im Unternehmen zu einem selbstverständlichen und aktiven Bestandteil
00:26:36: der Erlebten Wirklichkeit zu machen. Als Führungskräfte sollten wir uns gerade jetzt fragen, inwieweit die
00:26:42: heutige Wertekultur unseres Unternehmens geeignet ist, um die Herausforderung des Marktes in den
00:26:48: kommenden Jahren erfolgreich zu gestalten. Wir sollten aktiv die Möglichkeit nutzen,
00:26:53: mithilfe ehrlichen und konsequenten Wertemanagements unserer Führungsverantwortung gerecht zu werden.
00:27:00: Und wir sollten damit uns und unseren Mitarbeitern ein Umfeld bieten, in dem es eine Freude ist,
00:27:05: seinen Beitrag zu leisten und sich einbringen zu dürfen. Damit das gelingt, einige Leitfragen
00:27:12: für Sie. Erstens ist die Wertelandkarte unseres Unternehmens bereits heute so attraktiv, dass
00:27:18: sie unsere Mitarbeiter an das Unternehmen bindet und gute neue Mitarbeiter für das Unternehmen
00:27:23: begeistert. Fragen Sie sich das einmal ehrlich und kritisch. Zweitens sind diese unsere Werte
00:27:31: geeignet, um im relevanten Marktumfeld erfolgreich zu agieren. Passen also unsere Werte zu dem
00:27:38: Markt, in dem wir uns bewegen oder bewegen wir uns nicht nur auf der Arbeitnehmer und
00:27:44: Mitarbeiter Seite, einem Wertekatalog vorbei, sondern auch auf der Kundenseite. Ein Beispiel
00:27:50: dafür könnte das praktizierte Käuferverhalten sein. Ladengeschäfte versus Online, Airbnb
00:27:58: versus Hotelaufenthalte, Uber versus Taxi, Sharing Economy versus Besitz und Eigentum.
00:28:08: Drittens die kritische Frage, welcher Handlungsbedarf besteht tatsächlich. Viertens, was ist meine
00:28:17: persönliche Werteroffensive? Und fünftens, Sie kennen die Frage von mir bereits, was
00:28:24: werde ich konkret tun? Wenn Sie Lust haben, sich mit mir darüber auszutauschen, bin ich
00:28:31: gespannt und freue mich auf Sie, Ihr Christian Haak.
00:28:35: Danke, dass Sie Christian Haak`s view On Air mit Mehrwert für Top-Entscheider und Unternehmer
00:28:42: Ihre Aufmerksamkeit geschenkt haben. Vergessen Sie nicht hier dem Podcast zu abonnieren und
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00:28:54: und nutzen Sie für Ihren Erfolg meine Kompetenz und Sichtweisen zu aktuellen Themen rund
00:29:00: um strategische Veränderungen. Ich freue mich auf einen spannenden Austausch sowie auf Ihre
00:29:05: Fragen und Themenanregungen. Kontaktieren Sie mich über www.christianhaak.de
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